Zum 80. Geburtstag von Rudi Hertel

Bereits 1952 wurde in der damaligen Sektion der Sportgemeinschaft Niederwiesa im Wettkampfbetrieb mit zwei Männermannschaften auf Kreisebene Schach gespielt. Walter Zebe, Fritz Wolf, Erich Uhlig und Max Ziegler prägten das Schachspiel im Kreis zu dieser Zeit.

Als Rudi Hertel im Herbst 1961 von Oederan nach Niederwiesa zog, sich bei der BSG Traktor Niederwiesa anmeldete und zum Training kam, musste er jedoch überrascht feststellen, dass es in der Schachsektion keinen aktiven Spielbetrieb mehr gab.
In den Folgejahren übernahm Rudi dann den Wiederaufbau und die Führung der Sektion. Er startete eine Reihe von Veranstaltungen, von denen einige zu Traditionsveranstaltungen wurden:

  • August 1962        Simultanspiel mit Großmeister Wolfgang Uhlmann
  • September 1961  Aufbau der AG Schach der Schule Niederwiesa
  • Dezember 1962   I. Weihnachtsblitzturnier
  • Juni 1963             I. Mannschafts-Pokalturnier im Blitzschach

Im Herbst 1965 nahm wieder eine Männermannschaft, bestehend aus Lichtenwalder Spielern, aus Jugendlichen und dem damals 68-jährigen Schachfreund Walter Zebe, den Spielbetrieb auf.
Der Neustart begann zunächst ganz unten in der 2. Kreisklasse, aber schnell gelang der Durchmarsch bis in die Bezirksklasse.

Später folgten weitere Turniere wie

  • Niederwiesaer Blitzturnier der Freundschaft
  • Niederwiesaer Walter-Zebe-Gedenkturnier (ab 1982)
  • Curt-Wagner-Turnier
  • Niederwiesaer Herbstblitzturnier
  • Weihnachtsblitzturnier
  • Sparkassenturnier der Jugend
  • Vereinsmeisterschaften,
  • Freundschaftsspiele mit anderen Vereinen
  • Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Rudi 80

Foto: G. Klemm

Rudi Hertel  ist selbst ein aktiver Spieler. Er wurde 15mal Kreismeister, spielte über viele Jahre Fernschach und ist auch heute noch im Verein ein schwer zu schlagender Gegner, besonders im Blitzschach.

Schwerpunkt seiner Arbeit war stets auch die Nachwuchsarbeit. Als Lehrer an der Schule in Niederwiesa konnte er frühzeitig Talente erkennen und für den Schachsport gewinnen. Mit viel Engagement und enormen Zeitaufwand war Rudi tätig als Übungsleiter, Turnierleiter, Schiedsrichter und Betreuer.

Diese Arbeit war die Grundlage dafür, dass Niederwiesa nach wie vor das „Schachdorf Nr. 1“ in Sachsen ist – mit einer 1. Mannschaft, die in der 1. Sachsenliga spielt, einer Zweiten in der Bezirksliga, einer Jugendmannschaft in der Südsachsenliga und einer Frauenmannschaft, die es sogar bis in die 1. Bundesliga geschafft hatte.

Spieler, die von Rudi Hertel betreut wurden, errangen unzählige Kreis- und Bezirksmeistertitel und standen selbst bei DDR-Meisterschaften auf dem Podest.

1975 erreichte die Mitgliederzahl der Sektion Schach ihren bisherigen Höhepunkt mit 101 Mitgliedern.
Rudi Hertel war über viele Jahre Vorsitzender des KFA Schach Flöha (Kreisfachausschuss) und leistete auch hier eine Menge an Verwaltungsarbeit.

1988 gab Rudi den Staffelstab der Abteilungsleitung ab, auch wird die Nachwuchsbetreuung inzwischen von mehreren Vereinsmitgliedern in Niederwiesa, Flöha und Oederan getragen, aber seinen Stammplatz in den Männermannschaften hat Rudi bis 2016 gehalten und noch viele Punkte bei den Wettkämpfen gesammelt.

Auch jetzt noch lässt er sich seine Partien am freitäglichem Trainingsabend nicht nehmen (und beim Blitz nur schwer abnehmen), hilft er noch in der zweiten Männermannschaft aus und führt Einzeltraining im Nachwuchsbereich durch.

Der Schachsport in Niederwiesa ist fest mit dem Namen Rudi Hertel verbunden und so stellte die Abteilung anlässlich seines 80. Geburtstages am 25.12.2017 den Antrag an den Verein, Rudi Hertel die Ehrenmitgliedschaft im Verein zu verleihen – Ein Antrag, der vom Vorstand gern aufgegriffen wurde.

Wir gratulieren Rudi von ganzem Herzen, wünschen ihm weiterhin viel Freude in Familie und auch bei Schachspiel, vor allem aber eine gute Gesundheit.

Auf dein Wohl.