Junioren WM 2011 in Brasilien – Donnerstag 17.11.
Anna Nobis
Angekommen! Ich bin in tatsächlich in Brasilien! Glaube es selbst noch gar nicht richtig. Aber der Reihe nach: Am Flughafen in Frankfurt gab es erst einmal ein großes Hallo zwischen den aus allen Richtungen Deutschlands angereisten Spielern. Schließlich kennt man sich teilweise schon lange und trifft sich auf verschiedenen Turnieren und Lehrgängen immer wieder.
Ein Erinnern ganz anderer anderer Art dann an der letzten Passkontrolle vor dem Einstieg. Der Herr am Schalter nahm meinen Pass, sah mich an und fragte: „Oederan, liegt das nicht im Erzgebirge? Gibt es dort das Klein-Erzgebirge noch? Da bin ich vor vielen Jahren mal gewesen…“ Ich staune, mein Heimatort ist doch ganz schön bekannt!
Pünktlich geht es dann an Bord. Das Flugzeug (eine Boeing 777-300) hat 368 Sitzplätze und ist vollbesetzt! Der Vorabend-check-in hat sich bewährt, Vor Ort gibt es keine zusammenhängenden Plätze mehr. Ich bin mit meinem zufrieden. Auf jedem Platz liegt ein eingeschweißtes Päckchen mit einem Kissen und einer Decke, später gibt es noch eine kleine Tasche mit Nachtstrümpfen,Reisezahnbürste, -Kamm, Zahnpaste. Jeder Sitzplatz hat seinen eigenen Bildschirm und man hat die Wahl zwischen Bordcameraansichten, Flugouteninfos, Musik, TV und vielen Filmen. Die Zeit vergeht im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge. Ich bin noch nicht so groß und auch nicht dick, so macht mir die Enge des Platzes nichts aus und ich kann auch ganz gut schlafen, Ankunft 5.00 Uhr Ortszeit (8.00 Uhr MEZ), wir müssen unsere Koffer wiederholen und für den Flug bis Goiania neu einchecken. Gelegenheit, die warmen Sachen schnell noch in die Koffer zu packen, denn in Sao Paulo geht es auch früh 5.00 Uhr schon kurzärmelig. Wir verkürzen uns die Wartezeit mit Kakao und Kaffee und bereits hier fällt auf: Die Brasilianer sind sehr freundlich. Mutti muss zum 2. Mal barfuß durch die Handgepäckkontrolle! Was hat sie bloß in ihren Schuhen versteckt?! Mit brasilianischer Pünktlichkeit (20 min später) startet unser Flug, aber die Zeit scheint eingeplant, wir landen pünktlich bei Sonne pur und 30 °C. Am Ausgang stehen Leute mit dem Schild WYCC und leiten uns weiter. Dann erst einmal ein wenig Chaos. Die beiden Busse, welche die deutsche Delegation nach Caldas Novas bringen sollen, stehen bereit, finden jedoch keinen Parkplatz und fahren mit Gelassenheit immer wieder ihre Runden an uns vorbei, bis sich endlich eine Parklücke findet. 3 Stunden Busfahrt im (klimatisierten) Bus führen uns auf Landsstraßen an im Wesentlichen Weideland vorbei, bis ganz plötzlich Caldas Nova auftaucht. Zimmerkarten in Empfang nehmen, Internetverbindung herstellen und die Angekommen-Sein-Nachrichten versenden. Alles bestens hier, Zimmer mit Klima-Anlage (unbedingt notwendig) und Pool mit Badewannentemperatur direkt davor. Hier gefällt es mir ! Und morgen geht`s dann auch mit Schach los! Jetzt nur noch Abendessen und zu Bett.